Unternehmer und Leistungssportler brauchen ähnliche Eigenschaften: Fleiß, Leistungsbereitschaft, Detailversessenheit, Durchhaltevermögen und Wille zum Erfolg. Bei Matthias Flury trifft dies gleich doppelt zu, denn er ist sowohl Geschäftsführer des Hochpräzisions-Schleifdienstleisters Flury Tools als auch erfolgreicher Leistungssportler im Bereich Cross-Country-Mountainbiken.
„Unsere Kernkompetenz sind spezialisierte Dienstleistungen im Bereich Hochpräzisionsschleifen – von der Einzelanfertigung bis zu mittleren Serienlosgrößen“, sagt Matthias Flury, in zweiter Generation Geschäftsführer der Flury Tools AG in Arch. Schweiztypisch ist in diesem idyllisch am Flüsschen Aare mit Blick auf die Klippen des Jura gelegenen Dörfchen aus bescheidenen Anfängen ein „Hidden Champion“ der Ultrapräzisionsbearbeitung entstanden. Am Anfang stand die sprichwörtliche Garage, in der Vater Anton Flury 1974 seine erste Maschine für das sogenannte projektionsoptische Schleifen installierte.
Das Absa Cape Epic in Südafrika ist ein extrem hartes 8-Tages-Bikerennen für ausgewählte Teilnehmer. Teilnahmeberechtigt sind Fahrer, die vordere Plätze in nationalen Wettbewerben belegten. Nur ein Teil der Teilnehmer schafft es bis ins Ziel. 2019 wurde Matthias Flury nach dreimaliger erfolgreicher Teilnahme in den legendären Amabubesi Finisher Club aufgenommen.
Kunden waren die zahlreichen Präzisionshersteller aus der überall in der Region angesiedelten Uhren-, Feinmechanik- und Elektronikindustrie, die für ihre Werkstätten präzisionsgeschliffene Werkzeuge, Vorrichtungen oder Lehren benötigten. Die von Anton Flury gelieferte Qualität überzeugte, so dass er seine erste Maschine schon in der Hälfte der geplanten Zeit abbezahlen konnte. Heute betreibt das Unternehmen in den 1984 errichteten Fabrikationshallen etwa 30 hoch automatisierte Schleifzentren, passende Messsysteme sowie diverse sonstige Anlagen.
„Unsere Abnehmer müssen bei ihrer Produktion oft Genauigkeiten bis herab in den einstelligen Mikrometerbereich sicherstellen“, ergänzt M. Flury. Entsprechend hoch sind die Präzisionsanforderungen an die Bauteile, die sie von Flury Tools beziehen. Hier sind oft Toleranzvorgaben im Grenzbereich des einzelnen Mikrometers gefordert. Deshalb reichen bei vielen der im Unternehmen eingesetzten Produktionssysteme und Messmittel die Einstellskalen und Messanzeigen bis in den zehntel-Mikrometerbereich.
Die Gewährleistung solcher Genauigkeiten sei per se schon nicht einfach, nicht zuletzt auch deshalb, weil viele der hergestellten Bauteile aus Hartmetall oder sogar noch härteren Materialien bestehen. Gerade solche Kombinationen aus schwierig zu bearbeitenden Werkstoffen im Verein mit außergewöhnlich hohen Präzisionsanforderungen stellten ihn oft vor große Herausforderungen. Wie beim Sport spornte ihn dies jedoch erst recht zu Höchstleistungen an.
„Da wir viele Sonderanfertigungen ausführen müssen, gehört bei uns die sorgfältige Beratung der Kunden untrennbar mit zur Gesamtleistung“, betont M. Flury. Nicht alles, was ein Konstrukteur zeichne, lasse sich auch problemlos verwirklichen. Und selbst wenn es wie vorgegeben hergestellt werden könne, entstünden dabei häufig hoher Aufwand und entsprechende Kosten. Den Kunden fehle oft das erforderliche Know-how über Möglichkeiten und Grenzen der zur Herstellung benötigten Produktionsprozesse. Deshalb schaue er sich Anfragen genau an. Wenn er dabei aufgrund seiner Erfahrung versteckte Hemmnisse oder Kostentreiber erkenne, mache er Vorschläge zur Optimierung.
„Bei vielen Aufträgen steht der Kunde unter erheblichem Zeitdruck, weil ein Maschinenteil defekt ist oder ein Messmittel fehlt und die Produktion steht“, weiß M. Flury. Deshalb habe er im Laufe der Jahre nicht nur seine Angebotspalette an Schleiftechnologien erweitert, sondern auch in zusätzliche Maschinenkapazitäten investiert. Um auch bei Ausfall einer Einheit produktionsfähig zu bleiben, seien alle wichtigen Maschinen mindestens zweifach vorhanden. Beim konturoptischen Schleifen habe er zudem noch drei Hightech-Anlagen, deren Skalen in Schritten von zehntausendstel Millimeter (0,1 µm) eingestellt werden können. Weitere Verfahren sind das Fünfachs-Profilschleifen, das Rund- bzw. Schälschleifen sowie das Flachschleifen.
Da wir viele Sonderanfertigungen ausführen müssen, gehört bei uns die sorgfältige Beratung der Kunden untrennbar mit zur Gesamtleistung.
Dank der Vielfalt der eingesetzten Verfahren könne er auch sehr anspruchsvolle Geometrien herstellen, die viele andere Anbieter gar nicht erzeugen könnten. Eine Sonderrolle innerhalb des Unternehmens spielt der Bereich Hochleistungs- bzw. Tiefschleifen, wo unter anderem profilierte Messer für Haarschneide- und Schafschermaschinen produziert werden. Die entsprechenden Abnehmer spielten auf dem Weltmarkt eine führende Rolle.
„Bei vielen der Teile, die wir herstellen, lassen sich bestimmte Konturen nicht oder nur mit großem Aufwand schleiftechnisch herstellen“, verrät M. Flury. Hier ermögliche eine Kombination des Schleifens mit dem Drahterodieren vorteilhaftere Lösungen. Deshalb habe er schon länger erwogen, seine Technologiepalette um den Bereich Drahterodieren zu erweitern. Damit ließen sich bestimmte Arbeitsgänge erledigen, die schleiftechnisch unmöglich seien. Ebenso verlockend sei die Möglichkeit, damit eigene Werkzeuge, Vorrichtungen oder Spannmittel zu fertigen. Besonders im Auge hatte er die Möglichkeit, metallgebundene Schleifscheiben selbst zu profilieren, um so komplexere Geometrien in einem Durchgang schleifen zu können.
Die Mitsubishi Electric MP2400 Connect ist seit März 2021 erfolgreich im Einsatz. Dabei wurden wir von Mitsubishi und ITS Technologies kompetent und prompt unterstützt. Matthias Flury, Geschäftsführer der Flury Tools AG in Arch.
Nach Kontakten mit mehreren Anbietern sowie einer Vorauswahl nahm er im September 2020 an einem Seminar am Kompetenzzentrum für Spanende Fertigung (KSF) der Fachhochschule Furtwangen teil. Hier erhielt er umfassende Einblicke in die Möglichkeiten des Einsatzes von Drahterodiermaschinen für die Profilierung von Schleifscheiben. Dabei bekam er auch Kontakt zu Mitsubishi Electric. Darauf folgten intensive Beratungsgespräche, die er als sehr sachkundig empfand.
„Im Dezember 2020 haben wir unsere Drahterodiermaschine MP2400 Connect bestellt“, erinnert sich M. Flury. Diese mit deionisiertem Wasser betriebene Anlage wurde gleich mit einer Spezialausstattung für die Bearbeitung metallgebundener Schleifscheiben geordert. Hierzu gehört auch eine in die Maschinensteuerung integrierte Rotationsachse der Firma ITS Technologies. Dieser Lieferant habe auch wertvolle Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten und den diversen Optionen dieser Achse weitergegeben. Lieferung und Montage erfolgten über Fa. Binkert.
„Hidden Champion“ der Ultrapräzisionsbearbeitung.
Die zweitägige Anwenderschulung nach der Inbetriebnahme im März erfolgte dann durch ITS Technologies. Hierfür kam deren Chef persönlich, der über ein riesiges Wissen auf dem Gebiet verfüge, alle Fragen beantworten konnte und zahlreiche wertvolle Tipps gegeben habe. Seitdem sei die Maschine erfolgreich im Einsatz. Sie wurde anfänglich vor allem für die Zurichtung von Schleifscheiben und mittlerweile zunehmend auch für die Herstellung von Vorrichtungen und Spannmitteln eingesetzt.
Die Unterstützung durch Mitsubishi Electric und ITS Technologies sei kompetent und prompt. Zwar befinde man sich derzeit noch in der Lernkurve, doch nähere sich die Auslastung inzwischen bereits den 50 %. Für die Zukunft sehe er dank der Erweiterung seiner Dienstleistungspalette noch deutliches Wachstumspotenzial.
Name und Sitz des Unternehmens:
Flury Tools AG
Schweiz
Gründungsjahr:
1974
Geschäftsführer:
Matthias Flury
Mitarbeiterzahl:
12
Kerngeschäft:
Geschliffene Präzisionsteile für Kunden aus den Bereichen Uhrenindustrie, Feinmechanik, Maschinenbau, Kfz-Herstellung, Messtechnik, Elektrotechnik und Elektronik oder Medizintechnik
Flury Tools AG
Römerstrasse West 32
CH-3296 Arch
Schweiz
Fon +41-32-679-5500
info@flurytools.ch
www.flurytools.ch
Mitsubishi Electric Vertretung
Schweiz
Josef Binkert AG
Grabenstrasse 1
8304 Wallisellen
Schweiz
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