Darum ticken Schweizer Uhren immer richtig

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Ein komplexes Stanzwerkzeugset mit Zeichnung. Für das Team und für die Maschinen eine hohe Herausforderung.

Darum ticken Schweizer Uhren immer richtig

Für viele Betriebe ergibt es keinen wirtschaftlichen Sinn, eine ei- ge¬ne Werkzeugmacherei – vor allem für Stanzwerkzeuge – zu betreiben. Hier springen Zulieferanten, auch Lohnfertiger genannt, ein, die sich auf ein bestimmtes Sachgebiet ausrichten und dafür über hochspezialisierte Fertigungseinrichtungen und eine einzigartige Fachkompetenz verfügen. Dies gilt insbesondere für die Stanzwerkzeughersteller, welche komplexe Werkzeuge und Teile mit erstaunlicher Fertigkeit aus den Erosionsmaschinen herauszaubern.

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Hochpräzise Stanzwerkzeuge für Feinstteile – der Schlüssel zu genauen Uhren. Drahterosionsmaschinen FA10-VS und PA20 von Mitsubishi Electric sind mit dabei.

Der Jurabogen, insbesondere der französischsprachige Teil, ist die traditionelle Wiege der Uhrmacherei. So ist es nicht überraschend, gerade in dieser Region Hersteller von hochpräzisen Werkzeugen und Einzelteilen zu finden. Zu diesen gehört die Derwa SA von Jacques Wermeille im französischsprachigen Saignelégier. Will ein Kunde die- ses Unternehmen besuchen, wird er im schweizerischen Jura auf ein idyllisches Hochplateau kommen, wo auf satten grünen Wiesen vor allem Pferde unter alleinstehenden Tannen oder Tannengruppen weiden, ein Fotomotiv erster Klasse. Eine Region, in welcher viele Schweizer im Sommer gerne wandern und im Winter vor allem Skilanglauf betreiben. Es kommt aber nicht von ungefähr, dass sich gerade in dieser Region, fern von Autobahnen und Hochgeschwindigkeitszügen, kleine Unternehmen der hochgenauen Fertigung von Teilen verschrieben haben, denn im Jurabogen setzt die dort ansässige Uhrenindustrie mit weltbekannten Namen auf Zulieferer präziser Teile. Und diese brauchen hochgenaue Werkzeuge, so wie sie die Derwa SA herstellt. Deshalb wird die Region auch „Route de la Micromécanique“ – Straße der Mikromechanik – genannt.

Was mich bei diesen Maschinen so beeindruckt, ist die geringe Wartung und die extrem hohe Zuverlässigkeit.

Der Weg zum Spezialisten

Nach der Gründung seiner Firma Derwa SA im Jahr 1986 widmete sich Jacques Wermeille dem allgemeinen Werkzeugbau und stellte Komplettwerkzeuge her, vor allem Stanzwerkzeuge. Die Suche seiner Kunden nach hochgenauen Stanzwerkzeugen veranlasste ihn, sich immer mehr auf die Herstellung von spezifischen Komponenten für Stanzwerkzeuge unter exklusiver Verwendung der Funkenerosionstechnik zu konzentrieren. Schlussendlich entschied er sich 2006, sein Unternehmen ganz auf diese Tätigkeit auszurichten, wobei er den Schwerpunkt auf die Uhrenindustrie legte.

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Für das auf der FA10-VS zu bearbeitende Werkzeug braucht es einen speziellen Halter, anders kann das kleine Teil nicht eingespannt werden.

Keine Serienfertigung

Anders als bei Erosionswerkstätten, welche direkt einer bestimmten Produktion vorgelagert sind und damit immer wieder gleiche oder sehr ähnliche Teile anzufertigen haben, wird das Team um Jacques Wermeille immer wieder vor neue Aufgaben gestellt: „Wir erhalten von unseren Kunden jeweils Dateien, zum Beispiel als DXF-File. Diese kon-trollieren wir in unserer Arbeitsvorbereitung und versehen sie auf einem CNC- Programm mit den spezifischen Kennwerten, bevor sie der Maschinensteuerung übergeben werden.“ Dies scheint viel einfacher, als es in der Tat ist: „Oft haben wir Werkzeuge oder Teile herzustellen, für welche wir zuerst den machbaren Weg finden müssen.“ Hier spielt die Erfahrung eine vorherrschende Rolle. Trotz allen Schwierigkeiten: „Für den Kunden stehen Qualität und Termin an der Spitze der Forderungen, und wir leben diese Kriterien.“

Überzeugende Argumente

Zur Ergänzung seines Maschinenparks benötigte Jacques Wermeille schon bald eine zusätzliche Drahterosionsmaschine. Beim Besuch gleichgelagerter Unternehmen, unter anderem in Deutschland, fiel ihm die Zuverlässigkeit und Autonomie der Maschinen von Mitsubishi Electric auf. Tests mit Musterteilen zeigten, dass diese Maschinen die von ihm gestellten Anforderungen erfüllten. So entschied er sich für eine Drahterosionsmaschine vom Typ FA10-VS, die als erste Erosionsmaschine von Mitsubishi Electric in seiner Werkstatt aufgestellt wurde.

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Ein Kleinwerkzeug wird auf der PA20 bearbeitet. Auch hier trägt ein spezieller Halter das Werkstück.

Jacques Wermeille ist von der Richtig¬keit seiner Wahl noch heute überzeugt: „Auf dieser Maschine fahren wir Schneiddrähte mit Durchmessern von 0,07 bis 0,25 mm. Dazu setzen wir ausschließlich Messingdraht ein.“ Der Messingdraht bringt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, klärt er auf und ergänzt: „Ich bin immer wieder angenehm überrascht, wie der Erosionsgenerator von Mitsubishi Electric den Schneidprozess mit diesem Draht in einer so hohen Qualität fährt, dass wir überhaupt keine Einbußen feststellen können.“ Wirtschaftlichkeit effizient gelebt!

Und dies ist nicht der einzige Grund, dass er mit dieser Maschine so zufrieden ist: „Das Einfädeln auch des nur 0,07 mm dicken Drahts geht sehr einfach vonstatten, einfach verblüffend“, meint er, „eine echte Zeitersparnis.“ Aber zuerst musste er die Maschine kennenlernen, was schon mit einer Einführung vor Ort direkt nach der Inbetriebnahme begann.

Verstärkung angefordert

Der Erfolg blieb nicht aus, denn bereits ein Jahr später musste Wermeille seinen Maschinenpark erneut um eine Drahterosionsmaschine erweitern. „Es war für mich klar, dass ich als Erstes das Angebot von Mitsubishi Electric prüfte.“ Seine Wahl fiel diesmal auf das Modell PA20. „Ich setze diese Maschine gerne für das Ausschneiden von kleinen Stanzwerkzeugen mit sehr hoher Präzision ein“, hält er fest. Dies ist eigentlich überraschend, denn dank der großen Bearbeitungshöhe könnten auf dieser Maschine Teile mit einer Bauhöhe von bis zu 300 mm bearbeitet werden. Dessen ist er sich auch bewusst: „Richtig ist, dass wir hier eher im Kleinteilebereich mit einer Genauigkeit im Tausendstel- Millimeter-Bereich arbeiten. Aber trotzdem kommt es vor, dass gerade auch so große Werkzeuge anzufertigen sind.“ Er hat mit der PA20 noch an Flexibilität gewonnen und setzt dies in seiner Werkstätte auch um.

Einfache, effiziente Handhabung

Wie bei der FA10-VS schätzt er auch bei der PA20 das schnelle, einfache Einfädeln des Schneiddrahtes. Und auch auf dieser Maschine arbeitet er ausschließlich mit Messingdraht. „Dank dem effizienten Funkenerosionsgenerator sind gute Schneidleistungen auch mit diesem Draht einfach Normalität“, meint Jacques Wermeille zufrieden.

Bei beiden Maschinen kommt ihm entgegen, dass die Zugangstüre zum Bear- beitungsplatz für das Einrichten abge- senkt werden kann, bei der FA10-VS manuell, bei der PA20 motorisch: „Dies gibt in der Tat eine große Freiheit beim Einrichten der Maschine, was sich in einem Zeitgewinn niederschlägt – und dies ganz ohne Qualitätsverlust.“

Wenn es sein muss, dann rund um die Uhr

In der Regel stellt Jacques Wermeille Werkzeuge zum Ausstanzen kleiner und kleinster Teile her, denn seine Kunden stammen zu rund 75 Prozent aus der schweizerischen Uhrenindustrie. „Dies ist der Grund, weshalb bei uns die Bearbeitungszeiten für ein Stanzwerkzeug meist relativ kurz sind“, erklärt er, aber es komme trotzdem hin und wieder vor, dass er die Maschinen in Geisterschichten oder über das Wochenende praktisch unbeaufsichtigt arbeiten lasse, denn zu seinem Kundenkreis zählen auch Komponentenanbieter für die Maschinenindustrie, die Medizintechnik und die Automobilbranche, die oft mit anderen Werkzeuggrößen arbeiten. „Was mich bei diesen Maschinen so beeindruckt, ist die geringe Wartung und die extrem hohe Zuverlässigkeit.“

Für Jacques Wermeille ist klar: „Muss ich wieder eine Maschine beschaffen, werde ich ganz bestimmt wieder eine Mitsubishi in die engste Wahl mit einbeziehen.“

Jacques Wermeille

Jacques Wermeille

Jacques Wermeille

Schon als Junge schraubte Jacques Wermeille gerne an seinem Mofa herum, die Mechanik hatte es ihm offensichtlich angetan. Dies zeigt sich in seiner Berufswahl: Er genoss eine Berufslehre als Stanz-werkzeugmacher, ein Beruf, der sauberes, hochgenaues und absolut zuverlässiges Arbeiten abverlangt.

Nach einigen Jahren einschlägiger Praxis in verschiedenen Industriebetrieben wagte er den großen Schritt: Er machte sich 1986 selbstständig und baute eine mechanische Werkstätte mit dem Ziel auf, dort komplette Werkzeugsets für das Stanzen und Feinstanzen herzustellen.

Der Markt bemerkte seine große Erfahrung in der Bearbeitung mittels elektroerosiver Abtragung und stellte immer höhere Anforderungen, was Jacques Wermeille 2006 bewog, sich ganz dieser Technik zuzuwenden und sich dabei auf die hochpräzisen Bestandteile der Stanzwerkzeuge zu konzentrieren. Dass er sehr bald weitere Maschinen anschaffen musste, belegt die Richtigkeit seines Entscheides.

Der verheiratete Vater von zwei Kindern entspannt sich in seiner Freizeit gerne mit Jogging, Fahrradfahren und Motocross. Als Unternehmer ist er überzeugt, dass sein Betrieb nun genau die richtige Größe erreicht hat und hegt keine weiteren Ausbaupläne. Er ist mit seinen vier langjährigen Mitarbeitern, alles gelernte Fachleute, zufrieden, denn „Heute ist es sehr schwierig, gute Fachkräfte zu finden.“

Unternehmen zeigen Profil

Name und Sitz des Unternehmens:
Derwa SA, Saignelégier (Schweiz)

Gründungsjahr:
1986

Mitarbeiterzahl:
5

CEO und Inhaber:
Jacques Wermeille

Kerngeschäft:
Hochpräzise Elemente für Stanzwerkzeuge, im Wesentlichen für Kleinteile, die in der Uhrenindustrie, der Automobilbranche, der Medizinaltechnik, der Maschinenindustrie und anderen Bereichen eingesetzt werden.

Maschinenpark:
8 Drahterosionsmaschinen,
3 Senkerodiermaschinen,
1 Startloch-Bohrmaschine

Kontakt

Derwa SA
Chemin des Royes 6
2350 Saignelégier
Schweiz

Fon: +41 (0) 32 / 9 51 11 88
Fax: +41 (0) 32 / 9 51 11 70

 

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