Ein exzellenter Job

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Ein exzellenter Job

Die Tinte unter dem Vertrag ist trocken und das Institut für Mikrotechnik Mainz (IMM) auf dem Weg zu einem eigenständigen Fraunhofer-Institut. Mit dabei ist Mitsubishi Electric. Das Unternehmen zählt im EDM-Kompetenzzentrum des Instituts zu den Kooperationspartnern für Mikrobearbeitung im Draht- und Senkerodieren.

Im ICT-IMM können sich potenzielle Anwender über die Vorteile von Verfahren informieren, beispielsweise über die Prozesse beim Draht- und Senkerodieren.

Im ICT-IMM können sich potenzielle Anwender über die Vorteile von Verfahren informieren, beispielsweise über die Prozesse beim Draht- und Senkerodieren.

Professor Dr. Michael Maskos, Institutsdirektor des Fraunhofer ICT-IMM und zuvor Geschäftsführer der Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH, zeigt sich hocherfreut über die geplante Integration. „Für uns ICT-IMMler eine aufregende Entwicklung und der Beleg dafür, dass wir in den vergangenen Jahren einen exzellenten Job gemacht haben.“ Den Weg geebnet haben das Land Rheinland-Pfalz und die Fraunhofer-Gesellschaft, in die das 1990 gestartete Forschungs- und Entwicklungsinstitut integriert wird. Ziel ist eine erfolgreiche Evaluierung. Bis 2018 wird die Integration aktiv vom Fraunhofer Institut für chemische Technologie (ICT), Karlsruhe-Pfinztal, begleitet. „Ins Leben gerufen worden ist das IMM, weil es in der hiesigen Region den Wunsch gegeben hat, die Präzisionsbearbeitung zu bündeln. Hinter der Gründung hat die Absicht gesteckt, kleine und mittlere Firmen zu unterstützen, die auf diesem Gebiet wegen der damit verbundenen Kosten nicht selbst forschen können“, blickt Maskos zurück.

„Seit unserem Start als IMM bieten wir potenziellen Anwendern an, sie in unserem Haus über die Vorteile von Verfahren zu informieren.“ Das gilt auch bezogen auf Draht- und Senkerodiermaschinen von Mitsubishi Electric, die das IMM seit 2007 einsetzt. Damals hat das Institut sein EDM-Kompetenzzentrum (Electro Discharge Machining) gegründet und Mitsubishi Electric als intensiven Kooperationspartner für Mikrobearbeitung im Draht- und Senkerodieren ins Boot geholt. Ziel ist es, das Wissen und die technologischen Möglichkeiten beider Partner zu vergrößern und die jeweilige Spitzenstellung im Markt zu behaupten. Vor allem will man gemeinsam Anwendern helfen, vorhandene Standardtechnologien so zu optimieren, dass sie ihre eigenen produktionstechnischen Grenzen überschreiten und infolgedessen ihr Leistungsspektrum entscheidend verbreitern können.

Professor Dr. Michael Maskos, Institutsdirektor des Fraunhofer ICT-IMM, sieht die geplante Integration in die Fraunhofer-Gesellschaft als Beleg für den exzellenten Job, den sein Team in den vergangenen Jahren gemacht hat.

Professor Dr. Michael Maskos, Institutsdirektor des Fraunhofer ICT-IMM, sieht die geplante Integration in die Fraunhofer-Gesellschaft als Beleg für den exzellenten Job, den sein Team in den vergangenen Jahren gemacht hat.

Klasse statt Masse

Zu den Unternehmen, für die das Fraunhofer ICT-IMM im Bereich der Mikrofertigung entwickelt, zählen die Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie die Medizintechnik. Das Haus möchte Technologien weiterentwickeln, etwa um Bearbeitungszeiten zu verkürzen oder die Qualität und Prozesssicherheit zu steigern. Dabei ist Klasse statt Masse gefragt. Zumal das Fraunhofer ICT-IMM, mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Mikrobearbeitung, zusammen mit seinen starken Partnern in der Lage ist, herausragende Ergebnisse zu erreichen. Maskos zeigt nach oben. „Bauteile aus unserem Institut stehen auf dem Mars, beispielsweise ein Spaltsystem für Röntgenspektrometer.“ Mikroherstellungstechnologien werden benötigt, wenn es um effiziente Entwicklungen und um die Produktion von individuellen Präzisionsteilen, Komponenten und komplexen Systemen geht. Das Fraunhofer ICT-IMM arbeitet mit fast allen Materialtypen, von Kunststoffen bis zu hoch legierten Stählen und harten Werkstoffen. Dafür nutzt das Institut eine breite Palette an Fertigungstechnologien, die es flexibel in jeder Reihenfolge kombinieren kann. Somit entsteht eine Basis, auf der sich Bearbeitungsstrategien entwickeln und die Möglichkeiten zur Realisierung von Mikrobauteilen und -strukturen erhöhen lassen. Abgesehen davon bietet das Haus seinen Partnern durch das Verschmelzen von Forschungs- und Entwicklungskompetenzen auf der einen sowie Fertigungs-Know-how auf der anderen Seite Zugang zu maßgeschneiderten Mikrosystemtechnik-Lösungen, die jenseits kommerziell verfügbarer Standards liegen. Zudem lassen sich durch die Kombination von Verfahren und Prozessen unterschiedlicher technologischer Bereiche weitere und unkonventionelle Wege zur Anwendungsentwicklung erschließen. Alles in allem deckt das Fraunhofer ICT-IMM die komplette Servicepalette mit den Themen Beratung, Entwurf und Konstruktion inklusive Herstellung und Montage ab. Bei sämtlichen Schritten bleibt die Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit im Fokus. Einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen leisten auch die erfahrenen, interdisziplinär tätigen Mitarbeiter des Instituts.

Durch einen intensiveren Technologieaustausch wird auch Mitsubishi Electric von der Integration des IMM in die Fraunhofer-Gesellschaft profitieren.

Durch einen intensiveren Technologieaustausch wird auch Mitsubishi Electric von der Integration des IMM in die Fraunhofer-Gesellschaft profitieren.

Erfolgreiche Technologiepartnerschaft

„In der Kooperation mit Mitsubishi Electric pflegen wir über Jahre eine von Erfolg geprägte enge Technologiepartnerschaft“, hebt Maskos hervor. „So haben wir neue Erodiermaschinen des Unternehmens vor ihrer Markteinführung in Europa auf Herz und Nieren getestet, und insbesondere in den Grenzbereichen der Mikrostrukturierung die Maschinen technologisch in Versuchen und Applikationen auf ihre Markttauglichkeit und Zuverlässigkeit untersucht. Hier haben wir umfangreich an Technologietabellen gearbeitet, Technologiegrenzen ausgereizt und im Verbund mit den Partnern aus Japan auch verschoben. Es ist spannend zu sehen, was man durch geschickte Prozessführung aus den Maschinen an Leistung und Präzision außerhalb der Standardanwendungen herauskitzeln kann.“ 2013 hat das IMM noch einmal unterstrichen, auch künftig gesellschaftsrelevante Themenfelder mit prägen zu wollen, indem es den Kompetenzbereich Mikrostrukturtechnik für Nanopartikel (Micro4Nano) aufgebaut hat. „Mit diesem Schritt stellen wir die Zeichen auf Wachstum. Das heißt, wir sichern Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Menschen und schaffen gegebenenfalls mittelfristig neue“, erklärt Maskos. Beim Thema Nanotechnik geht es für das Fraunhofer ICT-IMM primär um Nanopartikel in Lösungen. Hierbei sind reproduzierbare Ergebnisse, die das Institut durch speziell entwickelte Verfahren erzielt, eine Herausforderung. Ein Baustein auf dem Weg dahin ist die Mikrobearbeitung. „Wir möchten aber nicht nur erfinden, sondern die Resultate auch in der Praxis umsetzen“, so Maskos. „Daher nutzen wir die Expertenvielfalt in unserem Team, die ein Alleinstellungsmerkmal unseres Hauses ist.“ Mit dem bisher Erreichten kann sich das IMM sehen lassen. Maskos: „Wir haben in vielen technologischen Bereichen die Nase vorn, sofern hochpräzise Teile gewünscht sind. Exemplarisch stehen dafür Komponenten für einen Forschungssatelliten mit einer Detektionsgenauigkeit von 30 Meter, der im Jahr 2016 starten soll.“

» In der Kooperation mit Mitsubishi Electric pflegen wir über Jahre eine von Erfolg geprägte enge Technologiepartnerschaft. «

Stolz auf den Erfolg

Maskos betont, Fraunhofer habe sehr strenge Kriterien, wenn es um die Aufnahme eines neuen Instituts gehe. Deshalb sei er zu Recht stolz darauf, sein IMM auf dem Weg zu einem eigenständigen Fraunhofer-Institut zu sehen. „Wir haben uns das notwendige Vertrauen hart erarbeitet. Zum Beispiel, indem wir 18 Unternehmensausgründungen hervorgebracht haben, von denen 16 nach wie vor existieren. Start-ups gründen wir aus internen Bereichen aus, sobald diese wirtschaftlich sind. Auf diese Weise schaffen wir als gemeinnütziges Institut auch hochwertige Arbeitsplätze.“ Vor diesem Hintergrund freuen sich Maskos und sein Team auf die Integration. Das Institut wolle mit Unterstützung von Fraunhofer und dem Land Rheinland-Pfalz bereits 2016 durch einen Anbau wachsen und seine technischen Möglichkeiten vergrößern. Man werde in Zukunft räumlich weniger beschränkt sein und könne im Bereich Funkenerosion langfristig noch mehr leisten. Von der Integration in die Fraunhofer-Gesellschaft profitieren letztlich auch alle Partner des Instituts. Die Vorteile liegen in einem intensiveren Technologieaustausch, einer Vielzahl denkbarer neuer Kooperationen sowie in der Modernisierung und dem Ausbau der Infrastruktur. Dazu Maskos: „Außerdem erweitern wir unsere Kernkompetenzen und unser Angebotsportfolio, um an zusätzlicher Attraktivität auch für neue Kunden zu gewinnen.“

(In der nächsten Profil-Ausgabe erscheint ein ergänzender Artikel über die Kooperation des Fraunhofer ICT-IMM mit Mitsubishi Electric, in dem die Redaktion die technische Seite der Zusammenarbeit beleuchtet.)

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