Mit einer erfolgreichen Firmengeschichte ist die Neubeck & Wiedemann GmbH im Markt als Partner rund ums Metall bodenständig und gut aufgestellt. Einen wichtigen Baustein dafür haben seit acht Jahren Drahterodiermaschinen von Mitsubishi Electric geliefert.
Die Koordinaten des unabhängigen Familienunternehmens könnten heute nicht besser sein: Standort im Himmelreich, Hausnummer 13, gelegen in Stockach am „Tor zum Bodensee“ – wie sich das Städtchen Stockach mit rund 17.000 Einwohnern gern vorstellt, mit guten Verkehrsanbindungen an Bundesstraße und Autobahn. Im modernen Neubau mit zwei attraktiv integrierten Produktionshallen produzieren rund 40 Mitarbeiter auf einer Fläche von 2400 Quadratmetern mit mehr als 30 Maschinen überwiegend Präzisionsteile als Einzelteil oder Kleinserien sowie Stanzwerkzeuge für den Werkzeug- und Vorrichtungsbau.
Stockach – das Tor zum Bodensee.
Den Grundstein für ihren Kleinstbetrieb legten zwei Männer namens Neubeck und Wiedemann 1970 mitten in Stockach. Seit 1994 investiert eine neue Eigentümerfamilie kräftig in das Unternehmen. 2008 zog die Firma ins Industriegebiet Himmelreich. Bereits 2015 wurde die Produktionsfläche verdoppelt.
Seit sieben Jahren steuert Jürgen Läufle als angestellter Geschäftsführer das Unternehmen und ist mächtig stolz auf die Entwicklung. „Vor zehn Jahren stieg ich als Prokurist in die Firma ein. Dann kam die Krise. Es war grad so, als wäre ein Schalter umgedreht worden. Die gute Kurzarbeitslösung hat uns ermöglicht, keine Mitarbeiter entlassen zu müssen. Exakt ein Jahr später wurde der Schalter schlagartig wieder zurückgedreht und wir hatten zum Glück sofort alle unsere Mitarbeiter wieder in der Produktion.“ Seither ist die Firma schnell gewachsen – fast zu schnell, wie Läufle erwähnt und das Problem Fachkräftemangel sieht. Im Umfeld der Schweiz als beliebten Arbeitsort und großer deutscher Industrieunternehmen kein leichtes Mithalten für einen kleinen Mittelständler. Läufle setzt auf Ausbildung und sein junges Team: „Wir haben eine eigene hohe Ausbildungsquote mit mindestens zwei neuen Azubis pro Jahr. Mit einer Lehrzeit von 3,5 Jahren absolvieren bei uns in Spitzenzeiten bis zu zehn Lehrlinge ihre Ausbildung mit dem Ziel, sie erfolgreich in die Produktionsmannschaft zu integrieren.“ Und Läufle spricht sogar davon, dass er es genieße, eine junge Belegschaft von ausschließlich fest angestellten Facharbeitern mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren zu haben.
Technologiesprung vom Senkerodieren zum Drahterodieren.
Neubeck & Wiedemann ist Dienstleister. In allen Bereichen geht es ausschließlich um Metallbearbeitung – vorzugsweise um Drehen, Fräsen, Schleifen, Härten, Senk- und Drahterodieren. Die Kernkompetenz liegt im Maschinenbau – hauptsächlich mit Bauteilen für Werkzeugmaschinen wie Flansche, Spindeln, Wellen und Lagergehäuse. Charakteristisch für den Geschäftsführer ist, „dass wir im Maschinenbau gegenseitige Geschäftsbeziehungen haben – wir sind also auch Kunden unserer Kunden.“ Zwischen 80 und 90 Prozent der Produktion sind primär Präzisionsteile in Einzelteilfertigung oder Kleinserien und Prototypenbau. Im Werkzeugbau werden nicht nur Standardlösungen angeboten, sondern auch Stanzwerkzeuge selbst konstruiert und entwickelt, beziehungsweise Stanzanlagen mit eigener Steuerung und Elektronik ausgelegt – je nach Anforderungen der Kunden. Und die sind in verschiedenen Bereichen zu Hause: Maschinen- und Sondermaschinenbau, Mikromechanik, Elektronik, Optik, Messmaschinenbau, einige wenige Unternehmen für Flugzeugbau und Raumfahrt sowie Automobilzulieferer.
Sensationelle Maß- und Formgenauigkeit.
Mit Vergnügen stellt Läufle für den Bereich Stanzwerkzeuge Dennis Scholter als seine „Eier legende Wollmilchsau“ vor. Er sei Konstrukteur, Entwickler, Messtechniker und Drahterodierer in einer Person. Letzteres ist das Stichwort für eine der Erfolgsgeschichten des Unternehmens – das Drahterodieren. Auf Empfehlung eines Kunden, die Funkenerosion mit der EDM-Technologie in die Produktion zu integrieren, wurde 2011 eine gebrauchte Drahterodiermaschine von Mitsubishi Electric gekauft. Den folgenden Schnellstart beschreibt der Chef mit wenigen Worten: „Damit hatten wir eine gute Möglichkeit in diese Fertigung einzusteigen. Die Unterstützung seitens Mitsubishi Electric war sofort da und hervorragend. Wir sind sehr schnell und sehr gut mit der Gebrauchten gestartet. Innerhalb von vier bis sechs Wochen waren wir selbständig in der Lage, Teile zu produzieren. Schon nach zwei Jahren war uns klar: Die Gebrauchte reicht nicht.“ Das Auftragsvolumen forderte eine Investition in die erste neue Drahterodiermaschine, eine MV2400S von Mitsubishi Electric. Und Läufle erwähnt explizit seinen guten Draht zu Angel Muñoz, dem EDM-Gebietsverkaufsleiter bei Mitsubishi Electric. Kurze Zeit später: wieder ein Engpass. Seit einem Jahr steht bei Neubeck & Wiedemann die zweite neue Maschine vom japanischen Hersteller: eine MV2400R Connect. Für die gute Auslastung der Drahterodiermaschinen sorgen insbesondere der Pressenbauer Schuler und die Anforderungen aus dem eigenen Stanzwerkzeugbereich – beispielsweise für die Produktion von Schneidmatritzen, Stempeln und Schnittplatten.
Früher wurde das Schneiden weitestgehend mit Senkerodieren erschlagen. Es funktionierte, war aber nach Meinung von Jürgen Läufle nicht die richtige Methode und vor allem weder effizient noch wirtschaftlich. Mit Überzeugung sieht er das Pro für diese EDM-Technologie in der hochwertigen und für ihn „sensationellen Maß- und Formgenauigkeit sowie der Oberflächenqualität und der Flexibilität“. Im Einsatz sind beschichtete oder unbeschichtete Messing-Standarddrähte mit meistens 0,25 Millimeter Durchmesser. Damit folgen die Stockacher absolut den Empfehlungen des Maschinenherstellers.
Ich bin von der Technologie begeistert. Wir waren Spätzünder, aber die Maschinen haben uns qualitativ nach vorn gebracht. Es war ein Technologiesprung vom Senkerodieren zum Drahterodieren, was besonders die Laufzeit und Genauigkeit betrifft. Da kann ein Bauteil schon mal doppelt so schnell und viel genauer erodiert werden.
Für Läufle sind die wartungsarmen Maschinen ein Quantensprung nach vorn. „Früher mussten wir uns selbst Angebote von Drahterodierern einholen und bekamen dadurch viele Aufträge unserer Kunden nicht. Wir waren durch die höheren Kosten einfach nicht wettbewerbsfähig. Seit wir selbst kalkulieren können, konnten wir zulegen – in der Produktion und mit unserem Branchenportfolio.“
Keinen Zweifel lässt er daran, dass er dafür immer wieder begeistert auf Mitsubishi Electric setzt. „Generell sind wir in allen Belangen absolut zufrieden mit den Maschinen – von der Performance bis zum After-Sales-Service. Wenn ein Problem auftritt, bekommen wir ein schnelles Feedback vom Mitsubishi Electric Technologiecenter. Auch wenn wir mit kritischen Teilen ein Technologieproblem haben – wie kürzlich bei einem Bauteil mit einer Höhe von 300 Millimetern. Gemeinsam haben wir es geschafft und Tipps für die Produktion bekommen. Das ist schon was Besonderes und heutzutage nicht immer selbstverständlich.“
Name und Sitz des Unternehmens:
Neubeck & Wiedemann GmbH
Deutschland
Gründungsjahr:
1970
Geschäftsführer:
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Läufle
Mitarbeiterzahl:
40
Kerngeschäft:
Präzisionsteile in der Einzel- und Kleinserienfertigung, Prototypenbau, Stanzwerkzeug- und Vorrichtungsbau
Neubeck & Wiedemann GmbH
Himmelreichstr. 13
78333 Stockach / Deutschland
Fon +49 (0) 7771 2872
Fax +49 (0) 7771 2140
info@nw-gmbh.de
www.nw-gmbh.de
Was die Mitarbeiter angeht, ist für mich ein faires Miteinander in jeglicher Richtung oberstes Gebot. Alles andere führt zu Misstrauen und Missstimmung.
Meiner Meinung nach sollte das Thema mit Augenmaß und individuell nach der Machbarkeit betrachtet werden. Für unsere Produktion von Einzelteilen oder Kleinserien ist das ein Prozess, der länger geht als ein Schlagwort. Die Hürden für uns als kleinen Mittelständler sind sehr hoch.
Mich überrascht das nicht. In der Serienproduktion von Standardprodukten könnte die Digitalisierung mehr bringen. Für uns aber kaum. Ich vergleiche das gern für mich als Anwender mit Microsoft-Produkten. Beispiel Excel: Für das, was wir im täglichen Gebrauch der Software verwenden, wird es für mich nicht mit jeder Entwicklungsstufe besser. Im Gegenteil, eher zunehmend unübersichtlicher. Vor zehn Jahren waren es weniger Funktionen, die wir aber auch brauchten. Heute ist das Programm völlig überfrachtet, was uns nichts bringt. Nicht alles was angeboten wird, führt zum Ziel oder macht produktiver.
Die EDM-Technologie, die einfache und sehr gute Bedienung der Maschinen und der After-Sales-Service sind absolut überzeugend. Für die Zukunft erwarte ich, dass die Schnittstelle PC wegfällt und die Programmierung ausschließlich an der Maschine vorgenommen wird. Das bringt sicher keinen Qualitätsunterschied, aber die Produktion wird schneller. Momentan haben wir die Stufen Konstruktion, Programmierung und Maschine. Theoretisch könnte ich direkt von der Konstruktion auf die Maschine. Das wäre vorstellbar. Vielleicht muss man auch zukünftig beide Lösungen anbieten. Meiner Meinung nach gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß.
Unser Thema wird der 3D-Druck sein. Ich vergleiche das mit unserem Erfolg beim Drahterodieren. Momentan haben wir selbst für 3D noch keinen Markt, beim Drahterodieren war die Ausgangssituation ähnlich. Aber die erste gebrauchte Mitsubishi Maschine war innerhalb eines Jahres komplett ausgelastet, so dass wir mittlerweile in zwei neue Maschinen investiert haben. So stellen wir uns die Entwicklung mit dem 3D-Druck vor. Es bleibt spannend.
Geschäftsführer
Neubeck & Wiedemann GmbH
Felder die mit einem * markiert sind, sind Pflichtfelder.
Mitsubishi Electric Europe B.V.
Deutsche Niederlassung
Mitsubishi-Electric-Platz 1
D - 40882 Ratingen
Vertrieb
Tel.: +49 (0)2102 / 486 - 6120
edm.sales@meg.mee.com
Service
Tel.: +49 (0)2102 / 486 - 7600
edm.hotline@meg.mee.com
Anwendungen
Tel.: +49 (0)2102 / 486 - 7700
edm.applikation@meg.mee.com
Ersatzteile
Tel.: +49 (0)2102 / 486 - 7500
edm.parts@meg.mee.com