Japan – oder in der Landessprache „Nippon“ – dieses faszinierende Land im äußersten Osten Asiens ist nach Indonesien, Madagaskar und Papua-Neuguinea die viertgrößte Inselnation der Erde. In kaum einem anderen Land sind die Kontraste zwischen Tradition und Fortschritt so gegensätzlich, wie bei dieser sehr stolzen Nation. Auf der einen Seite Bräuche, die sich über Jahrhunderte erhalten haben, und auf der anderen Seite in puncto Technik und Forschung wohl neben China das Land mit der größten Entwicklungsgeschwindigkeit. Andererseits fällt fast Jedem, der den Namen Exotik ausspricht, sofort das Wort Japan ein. Mit über 120 Millionen Einwohnern gehört Japan zu den zehn bevölkerungsreichsten Nationen der Erde. Diese verteilen sich hauptsächlich auf die vier Hauptinseln Hokkaidô, Honshû, Shikoku und Kyûshû. Doch insgesamt gehören zum Kaiserreich über 6.800 Inseln.
Solange ist es her, seitdem die erste Besiedlung vermutet wird. Die Kultur in Japan ist stark beeinflusst vom Tenno, dem japanischen Kaiser – wörtlich „vom Himmel (gesandter) Herrscher“. Der 125. Tenno, Akihito – Symbol des Staates und der Einheit des Japanischen Volkes – hat nun mehr nur noch zeremonielle Pflichten zu erfüllen. Sein Vater Hirohito hatte bei der Kapitulation Japans 1945 die Göttlichkeit – Arahitoga- mi – der japanischen Kaiser zurückgewiesen. Seit 1946 gibt die Verfassung Japans dem Kaiser keine Entscheidungs- gewalt mehr. Seit 1947 gilt in Japan als Staatsform die Parlamentarische Monarchie. Dennoch sucht die Ehrfurcht der Japaner vor ihrem Tenno seines Gleichen. Das Kaiserliche Siegel zeigt eine stilisierte Chrysantheme mit 16 Blütenblättern, eine Pflanze, die auch dem kaiserlichen Thron ihren Namen gab.
Die komplexe Geschichte Japans wird in 14 Epochen bzw. Perioden festgehalten. Die derzeitige wird seit der Amtseinführung Akihitos 1989 Heisei-Zeit genannt. Sie ist geprägt von einer Wirt- schaftskrise, ausgelöst nach dem Zusammenbruch der Bubble Economy. Japan entwickelte sich viele Jahre abgetrennt von der restlichen Welt. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war Aus- und Einreise Japanern und Ausländern verboten. Die Abgeschiedenheit brachte es auch mit sich, dass sich in Japan Traditionen im Zusammenleben, geprägt von vielen Ritualen, entwickelten, wie sie sonst nicht noch einmal auf der Erde zu erleben sind. Sechs Klimazonen und die Rotkiefer fühlt sich in vielen wohl Durch ihre Lage befindet sich die Inselwelt Japans an den Bruchstellen von vier tektonischen großen Platten, die ständig in Bewegung sind. Durch ihre Lage befindet sich die Inselwelt Japans an den Bruchstellen von vier tektonischen großen Platten, die ständig in Bewegung sind. Eine Region, die ständigen Veränderungen ausgesetzt ist. Sie ist geprägt von Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Japan erstreckt sich von rund 45° 33‘ bis 20° 25‘ nördliche Breite und ist durch seinen gebirgigen Charakter geprägt. Der höchste Berg und gleichzeitig eines der Wahrzeichen ist der Fujisan auf der Hauptinsel Honshû – 100 Kilometer von Tokyo entfernt – mit 3.776 Metern. Das Land wird wegen seiner großen länglichen Ausdehnung in sechs verschiedene Klimazonen eingeteilt. Von Hokkaidô im Norden, mit langen kalten Wintern und größeren Schneeverwehungen, bis zu den Nansei-Inseln im Süden, mit subtropischem Klima. Leben in Japan heißt auch Leben mit ständig sich wiederholenden Naturkatastrophen. Über Erdbeben und Vulkanismus wurde schon geschrieben. Eine ebensolche Gefahr bilden Taifune (Saison August bis September) und Tsunamis – Japan hat das beste Frühwarnsystem, das es gibt vor diesen Gefahren. Da über 80 Prozent der Landfläche Nippons gebirgig ist und größere Ebenen fehlen, sind fast alle großen Städte, wie an einer Perlenkette, um das Japanische Meer gereiht. Um diese Städte vor den Gefahren und Urgewalten des Ozeans zu schützen, wurden äußerst massive Deiche mit bis zu zehn Metern Höhe errichtet. Größte Stadt ist die Hauptstadt Tokyo, das frühere Edo, mit über acht Millionen Einwohnern. Da es von weiteren Millionenstädten umringt und der Großraum fast 40 Millionen Einwohner hat, zählt man das Ballungsgebiet zu den größten Metropolregionen der Welt.
Japan ist zu 66 Prozent bewaldet. Der am meisten verbreitete Baum ist die japanische Rotkiefer, die fast überall wächst. Größere landwirtschaftliche Flächen gibt es durch das Fehlen größerer Ebenen kaum. Der Großteil der Agrarerzeugnisse wird an Berghängen durch das Beackern von Terassenfeldern gewonnen. Die wichtigsten Kulturpflanzen sind Reis und Hirse. Durch das feuchte Klima im Großteil Japans ist die Fauna sehr üppig. Das Hochgebirge, auch Japanische Alpen genannt, ist nahezu vegetationsfrei.
Wer durch Japan reisen will, hat vielfältige Möglichkeiten. Eine der bekanntesten ist eine Reise mit dem Shinkansen, dem japanischen Hochgeschwindigkeitszug. Er gilt als das sicherste Verkehrsmittel überhaupt auf der Welt. Seit der Inbetriebnahme der ersten Strecke 1964 bis jetzt gab es noch kein einziges Todesopfer durch einen Unfall zu verzeichnen. Selbst als 2004 ein Zug bei einem Erdbeben der Stärke 6,4 entgleiste, kam es nicht zu Personenschäden. Die Gesamtlänge des Netzes des Shinkansen beträgt über 2.200 Kilometer. Seine Pünktlichkeit ist legendär: Zusammen verspäten sich sämtliche Züge am Tage maximal fünf Minuten. Hat ein Shinkansen mehr als 15 Sekunden Verspätung, hat sich der Lokführer schriftlich zu verantworten. Wer in Japan mit dem Auto unterwegs sein will, sollte viel Zeit mitbringen. Zwar sind die Verkehrsschilder sowohl in japanisch als auch in englisch ausgewiesen. Die Straßen sind sehr schmal und werden kaum von Lastwagen befahren. Beachten sollte man auch, dass die Tankstellen in Japan keine ausländischen Kreditkarten annehmen. Auch sollten Fahrten in die Zentren der Großstädte vermieden werden. Wer sich keine Fahrt mit dem Auto zumuten will, kann auch gern mit dem Bus reisen. Die Überlandlinien sind sehr geräumig. Fahrkarten können in den örtlichen Reisebüros erworben werden. In Japan herrscht Linksverkehr und es ist ratsam, sich strikt an die Verkehrsregeln zu halten.
Für den, der eine bestimmte Adresse suchen sollte – hier ein Tipp: Eine japanische Adresse ist nicht so einfach zu finden! Nur große Straßen in Japans Städten sind in den Stadtplan eingezeichnet. Zuerst muss man das Viertel finden. Eine Nummer gibt einen Quadranten im Viertel an. Dann folgt ein Unterviertel, zum Beispiel an U-Bahn-Bahnhöfen – dort muss man ein lokales Schild entziffern mit weiteren Hinweisen zu den Straßen vor Ort. Keine Angst, wenn die Japaner versuchen zu helfen. Auch ortsunkundige Japaner stehen vor den lokalen Schildern und suchen Adressen. Es ist ratsam, sich vorher ordentlich Auskunft geben zu lassen. Auch haben viele Restaurants, Läden und Hotels eine Visitenkarte, die auf der Rückseite mit einem Lageplan bedruckt ist. Wollen Sie einen Architektur- oder Kunstführer kaufen, um spezielle Orte aufzusuchen, ist es ratsam, ein Buch zu nehmen, das neben der Adresse auch Hinweise gibt, wie man dorthin gelangt.
1.600 Tempel und 400 Schreine allein in Kyoto Seit jeher bilden der Shintō und der Buddhismus die beiden größten Religionsgemeinschaften in Japan. Während es den Shintoismus nur in Japan gibt, wanderte der Buddhismus im fünften und sechsten Jahrhundert ein. Die Bauten der Shintō werden Schreine genannt, der bekannteste ist wohl der Itsukushima-Schrein. Für den Buddhismus dagegen stehen zum Teil große Tempelanlagen. Beides ist den Japanern heilig, 80 Prozent von ihnen gehören einer der beiden Hauptreligionen an. Ein einzigartiges Flair ergibt sich aus dieser Beziehung zu der modernen Architektur der japanischen Großstädte. So gibt es in der knapp 1,5 Millionen Einwohner zählenden ehemaligen Hauptstadt Kyoto allein 1.600 Tempel und 400 Schreine. Hier, wie auch in anderen Städten, wurden um die Religionsstätten moderne Glas-und Stahlbetonpaläste aufgebaut, die auf den ersten Blick zwar auf eine gefühllose Betonwüste schließen lassen, aber auf den zweiten Blick den Reiz der japanischen Städte ausmacht.
Denkt ein Europäer an Japan, dann fallen ihm sofort die Begriffe Geisha und Samurai ein. Beide sind jedoch verklärt und bedürfen einer genaueren Analyse. Die Geisha ist eine japanische Unterhaltungskünstlerin. Dies ist auch heute noch ein Beruf, der eine harte Ausbildung erfordert. Das Mädchen beginnt mit 16 als Maiko (Geisha-Auszubildende) mit der Lehre, diese dauert fünf Jahre. In diesen lernt sie die Grund- lagen der traditionellen japanischen Künste und das Spiel auf mehreren Musikinstrumenten. Sie muss auch geübt in Konversation und eine perfekte Sängerin, Tänzerin und Gastgeberin sein. Auch die in Japan übliche Teezeremonie muss sie beherrschen. Viele Geishas üben ihren Beruf bis ins hohe Alter aus. Um erfolgreich zu sein, muss eine Geisha anmutig, charmant, gebildet, geistreich und schön sein.
Wohl kein anderes Wort steht hier zu Lande für den japanischen Mann wie der Begriff Samurai. Ursprünglich waren diese Bedienstete ihrer Fürsten. Doch durch Regeln, ähnlich der Europäischen Ritterregeln, entwickelte sich hier eine eigene Kaste, die in erster Linie ihren Herrn diente, aber nichtsdestotrotz über gewaltigen Einfluss in der japanischen Gesellschaft verfügte. Im Gegensatz zu den Geishas wurden die Samurai im 19. Jahrhundert von der Obrigkeit „entsorgt“.
Wer sich in Japan eine Zeit lang unbeschwert aufhalten will, dem sollten einige Verhaltensregeln und Höflichkeiten nicht unbekannt sein. Schuhe ausziehen beim Gastgeber ist Pflicht, der Hausherr übergibt „Latschen“. Auch den Rücken seinem Gegenüber (nicht nur beim Gespräch) zuzukehren, gilt als grobe Unhöflichkeit. Besucher sollten auch wissen, was einige Zahlen in Japan bedeuten. So gelten die Zahlen 4 und 9 im Japanischen als Unglückszahlen: 4, ausgesprochen „shi“, ist ein Homophon für „Tod“; 9, wenn „ku“ ausgesprochen, ist ein Homophon für „Leiden“. Die Zahl 13 dagegen wird auch hier zuweilen als Unglückszahl verstanden, auch wenn sie nur von westlichen Kulturen übernommen wurde.
Dass die Japaner über eine hohe Lebenserwartung verfügen, ist legendär. Eine Grundlage dafür soll das Hauptnahrungsmittel, der Reis sein. Obwohl einstmals vom asiatischen Festland ein-geführt, wurde seit Jahren die kurzkörnige Form in Japan gezüchtet und ist deshalb als einzig wahrer Reis in Japan anerkannt. Interessant ist, was über all die Jahre als Beilage angeboten wurde. Fleisch war eigentlich bis einschließlich der Edo-Periode (Mitte des 19. Jahrhunderts) tabu. Doch zeugen Knochenfunde, dass sich wohl nicht alle in Japan wohnende Menschen an diesen gehalten hatten. Eine Ausnahme bildete der Walverzehr, weil der Wal jahrelang als Fisch galt und damit „essbar“ war. Die Rolle des Wals als wichtiger Proteinlieferant hatte zu diesem Status sicherlich beigetragen. Bekannt ist auch der Begriff Bentō, eine Mahlzeit aus verschiedenen Komponenten, angerichtet in einer speziellen kleinen Box. Einige Gewohnheiten wurden mittlerweile auch in Europa eingeführt, wie etwa Sushi, mit den Stäbchen essen oder Sake, dem japanischen Reiswein.
Kuriositäten und exotische Gebräuche gibt es in Japan zur Genüge. Eine der krassesten ist wohl die japanische Nationalsportart Sumo, die japanische Form des Ringens. Ziel ist es, den Gegner entweder aus dem Ring zu drängen oder ihn zu zwingen, den Boden mit einem anderen Körperteil als den Fußsohlen zu berühren. Der Kampf der meist gewichtigen Rivalen – Durchschnittsgewicht eines Kämpfers sind 150 Kilogramm – dauert meist nur wenige Sekunden. Dafür finden oftmals über hundert Kämpfe am Tag statt. Es gibt in Japan regelrechte Sumo-Schulen. Das Sumo wird in Japan professionell und sehr kommerziell betrieben. Die Protagonisten dieser Sportart sind nicht selten wahre Nationalhelden.
Auch wer durch die Städte geht, erlebt oftmals Außergewöhnliches, wie z. B. Automaten mit lebenden Insekten oder Waschmaschinen auf der Straße, keine Gehwege oder die „Geräuschprinzessin“ auf Toiletten. Apropos Toiletten: dort sind überall Schilder angebracht, wie man sie benutzen soll. Und sollte man es einmal nicht bis zur Nächsten schaffen? Kein Problem, es gibt ja noch die Instanttoiletten, eine Art Plastikbeutel mit kleinem Reservoir und sogar kleinen Klosteinen. Gelten die Deutschen allgemein als penibel und diszipliniert, so laufen ihnen die Japaner bei Weitem den Rang ab. Und sie denken einfach an alles! Schafft man es doch nicht, seinen Gastgeber zu finden und man findet auch keine passende Bleibe, so muss man noch lange nicht auf der Straße nächtigen. In einigen Städten gibt es an zentralen Orten (Bahnhöfe etc.) eine Art Schließfächer zum Schlafen. Das sogenannte „Kapselhotel“ ist circa 2 x 1 Meter groß und mit Licht und Fernseher ausgestattet. Freilich kann man seine Sachen an der Rezeption abgeben. Ausgeruht kann so am nächsten Tag die Suche wieder aufgenommen werden.
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